Ab dem 18. September 2025 wird die Michaelstraße in Herne erstmals als „Schulstraße“ erprobt. Der Zeitraum der Schulstraße beträgt zunächst ein Jahr. Ziel des Pilotprojekts ist es, den Schulweg für die Kinder der Michaelschule sicherer zu machen, selbstständige Mobilität zu fördern und das Verkehrschaos zu Schulbeginn und -ende deutlich zu reduzieren.
Hintergrund: Sicherheit und Mobilitätsbildung im Fokus
Die Michaelschule und die Stadt Herne engagieren sich seit Jahren für sichere und nachhaltige Schulwege. Bereits umgesetzte Maßnahmen sind unter anderem das Verkehrszähmer-Projekt, der Verkehrshelferdienst in Kooperation mit der Polizei Bochum, ein umfassendes Mobilitätskonzept, eine Elternhaltestelle, die Fußspurenaktion, öffentlichkeitswirksame Flashmobs sowie der jährliche Glühwürmchentag.
Trotz dieser Initiativen blieb die Verkehrssituation in der Michaelstraße problematisch. Besonders zu den Stoßzeiten morgens und mittags kommt es immer wieder zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen – oft verursacht durch sogenannte „Elterntaxis“.
Warum die Michaelschule eine Schulstraße braucht, erklären die Schulkinder Miraç Tobias und Joyce im Video.
So funktioniert die Schulstraße
Während der Schulzeiten wird die Michaelstraße an Schultagen für den Autoverkehr gesperrt – mit Ausnahme von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Einsatzfahrzeugen (z. B. Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk, Müllabfuhr, Lieferverkehr, Handwerksbetriebe). Konkret gilt die Einfahrtbeschränkung montags bis freitags von 7:00 bis 8:30 Uhr und von 12:30 bis 14:30 Uhr. Für alle zu Fuß Gehenden, Rad- und Rollernutzenden ist die Straße in dieser Zeit frei zugänglich.
Der Leplershof ist ebenfalls von der Regelung betroffen. Die Anwohnerschaft darf weiterhin einfahren, muss jedoch mit einer kontrollierten Verkehrsführung rechnen.
Die Schulkinder Lilly, Collin und Dilruba-Emire zeigen im Video, wie die Eltern ihre Kinder mit der Schulstraße sicher zur Schule bringen.
Ein Projekt mit Vorbildcharakter
Die „Schulstraße“ ist in Herne bislang einmalig. Das Projekt wird von der Stadt Herne in Zusammenarbeit mit der Michaelschule und der Polizei durchgeführt und wissenschaftlich durch die Hochschule Bochum begleitet. Im Rahmen der Evaluation werden auch die Anwohnenden befragt. Ihre Rückmeldungen fließen in die Bewertung und mögliche Weiterentwicklung des Projekts ein.
Informationen und Beteiligung
Aktuelle Informationen zur Schulstraße sowie weitere Projekte der Mobilitätswende in Herne sind unter www.herne-mobil.de abrufbar. Dort werden auch künftige Beteiligungsformate angekündigt.
Mit dem Pilotprojekt will die Stadt Herne zeigen, wie sich durch klare Regelungen, Beteiligung der Bürgerschaft und gezielte Mobilitätsförderung die Sicherheit auf Schulwegen nachhaltig verbessern lässt.

Fotoquelle: Clarissa Krueck, Thomas Schmidt