Eine Woche voller Bewegung, Begegnung und bewusstem Umdenken: Unter dem Motto „Mobilität für alle“ hat sich Herne auch in diesem Jahr wieder aktiv an der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) beteiligt. Vom 16. bis 22. September wurde in der ganzen Stadt erlebbar, wie vielfältig, nachhaltig und inklusiv Mobilität im Alltag sein kann.
Die EMW ist eine seit 2002 bestehende Kampagne der Europäischen Kommission, die Städte und Gemeinden dazu aufruft, kreative Wege für eine umweltfreundlichere Verkehrszukunft zu zeigen. In Herne beteiligten sich erneut zahlreiche Akteure – von Schulen und Kitas über Vereine und Unternehmen bis hin zur Stadtverwaltung.
Mit gutem Beispiel voran: Pendlerfrühstück zum Auftakt
Den Auftakt machte das Pendlerfrühstück am Dienstag und Mittwochmorgen am Hauptbahnhof Wanne-Eickel und Herner Bahnhof. Wer ohne Auto zur Arbeit kam, wurde mit einem kleinen Frühstück belohnt – ein Dankeschön für klimafreundliches Verhalten und ein sichtbares Zeichen für zukunftsfähige Mobilität.

Stadtterrassen statt Parkplätze: Raum neu denken
Auch die Stadtterrassen in Eickel, Herne-Mitte, Sodingen und Wanne waren Teil der europäischen Mobilitätswoche. Diese Treffpunkte luden Bürger*innen dazu ein, sich über Mobilitätsprojekte zu informieren, bei Mitmach-Aktionen dabei zu sein und einfach ins Gespräch zu kommen. Sie zeigten eindrucksvoll, wie öffentlicher Raum auch jenseits von Autos sinnvoll genutzt werden kann – als Ort der Begegnung, der Kreativität und des Spiels.
Schulstraße eröffnet: Sicherheit für die Kleinsten
Ein bedeutender Meilenstein wurde am 18. September gefeiert: die offizielle Eröffnung der Schulstraße an der Michaelschule. Die Michaelstraße wurde an diesem Tag zur autofreien Zone und bleibt an Schultagen künftig für den motorisierten Verkehr gesperrt (ausgenommen sind Anwohnende, Einsatzfahrzeuge sowie Liefer- und Handwerksverkehr). Kinder konnten sich auf einem Fahrradparcours, an Bewegungsstationen und mit spannenden Mitmachaktionen ausprobieren und spielerisch erfahren, wie sichere Schulwege aussehen können. Der Verkehrsversuch wird wissenschaftlich begleitet und könnte Vorbild für weitere Schulstandorte werden.

Mehr Wissen und mehr Sicherheit auf dem Wanner Markt
Am Freitag, 19. September, drehte sich auf dem Wanner Markt alles um Mobilität und Verkehrssicherheit. Neben Informationsständen und Quizaktionen gab es praktische Trainings, wie das Sicherheitstraining für Senior*innen. So wurde das Thema Verkehrssicherheit auf anschauliche Weise vermittelt.
„Herne nimmt Fahrt auf“: Ein Tag voller Aktionen
Am Samstag, 20. September, verwandelte sich der Parkplatz an der Wibbeltstraße / Haydnstraße in Wanne in eine bunte Erlebniswelt rund ums Fahrrad: Bei dem Aktionstag wurden die Sieger des STADTRADELN gefeiert – mit Siegerehrungen für die besten Teams. Insgesamt traten in Herne 1.553 Radelnde in 78 Teams in die Pedale – ein starkes Zeichen für klimafreundliche Fortbewegung. Auch die Kleinsten nahmen an dem Wettbewerb teil: 18 Schul- und 9 KITA-Teams gingen an den Start.
Das bunte Rahmenprogramm des Aktionstags reichte von Fahrradparcours und E-Bike-Tests über Kinderschminken und Hüpfburg bis hin zum Rollator-Parcours. Besonders beeindruckend: Der Parkplatz wurde an diesem Tag komplett umgewidmet für Spiel, Bewegung und Begegnung.


Fotoquelle: Thomas Schmidt
„Herne nimmt Fahrt auf“: Ein Tag voller Aktionen
Die EMW in Herne war auch geprägt von einer Vielzahl weiterer kreativer Aktionen:
- Kindermeilen-Kampagne: Grundschüler*innen sammelten „grüne Meilen“ für jeden klimafreundlichen Schulweg.
- Modal-Split-Wette: Mitarbeitende der Stadt tippten auf das Mobilitätsverhalten.
- Foto-Wettbewerb „Edgar on Tour“: Das beliebte Maskottchen wurde an verschiedenen Orten abgelichtet – die besten Einsendungen hatten die Chance auf tolle Preise.
- Infotische in Stadtbibliotheken, ein Mobilitätstag im Technischen Rathaus, ein Ampel-Quiz am Europaplatz sowie ein EMW-Quiz rundeten die Woche ab.

Eine Woche mit Wirkung – und Weitblick
Ob jung oder alt, zu Fuß, auf dem Rad oder mit Bus und Bahn: Die EMW 2025 hat in Herne erneut gezeigt, wie eine Stadt Mobilität neu denken kann. Dabei ging es nicht um den Verzicht aufs Auto – sondern um die Stärkung sinnvoller Alternativen, die für alle zugänglich sind.
Die Botschaft war klar: Klimafreundliche Mobilität ist machbar, macht Spaß – und bringt Menschen zusammen. Und mit jeder Aktion wächst das Bewusstsein für eine Stadt, die nicht nur von A nach B bringt, sondern auch lebenswerter wird.